Öl auf Leinwand von P. Moreelse um 1620.
Herzog Anton Ulrich - Museum, Braunschweig © |
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Christian (1599-1626) war der dritte Sohn von
Herzog Heinrich Julius. Als jüngster Sohn wurde der protestantische Prinz bereits mit
siebzehn Jahren Administrator des katholischen Bistums von Halberstadt, was ihn finanziell
unabhängig machte. Nach dem frühen Tod seines Vaters Heinrich Julius 1613, erhielt
Christian eine Erziehung bei seinem Onkel, dem dänischen König Christian IV. in
Kopenhagen. Er besuchte auch die Universität in Helmstedt. Doch Christian hatte nicht den
Kunstsinn seines Vaters Heinrich Julius, noch das nüchterne - pragmatische Denken seines
Großvaters Julius geerbt. Im 30jährigen Krieg kämpfte er verbissen für die
protestantische Sache. Dabei erhielt er als Administrator von Halberstadt später den
Beinamen "der tolle Halberstädter". Nach der Niederlage des böhmischen
Königs, Friedrich V. von der Pfalz, in der Schlacht am Weißen Berg von 1620,
unterstützte Christian als Söldnerführer 1623 den protestantischen niederländischen
Kreis und kämpfte gegen den kaiserlichen Generalissimus Tilly, von dem er jedoch
vernichtend geschlagen wurde. Der Verlauf des Krieges zwang Christian seine Dienste immer
neuen Herren anzubieten, oder sich ihnen aufzudrängen, selbst wenn diese seine
militärischen Dienste nicht wünschten und eine politische Lösung anstrebten. 1625
gelang es Christian mit englischer und dänischer Unterstützung ein neues Heer
aufzustellen, um die kaiserlich - katholische Besatzung aus Norddeutschland zu vertreiben.
Doch seine schwere Verwundung aus vorangegangen Kämpfen, führte zur Amputation seines
linken Arms, was 1626 seinen Tod auslöste. Christian von Halberstadt ging als
erbarmungsloser Söldnerführer in die Geschichtsschreibung ein. Die Besoldung seiner
Soldaten erfolgte durch brutale Erpressung der eroberten Städte und durch
rücksichtsloses Einschmelzen kostbarer kirchlicher Kunstschätze. |