Anton Ulrich (1633-1714) Herzog zu Braunschweig- Wolfenbüttel

Herzog Anton Ulrich

Öl auf Leinwand von H. Rigaud um 1700, Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig ©

 

 

 

 

Herzog Anton Ulrich (1633-1714) war der zweite Sohn von Herzog August. Somit war er zu Beginn nicht für die Regierung in Wolfenbüttel bestimmt. Im Jahre 1666 erbte zunächst sein ältere Bruder Rudolf August (1627-1704) den Thron im Fürstentum Braunschweig - Wolfenbüttel. Seinem Bruder Rudolf August, der eigentlich nur für die Jagdleidenschaft lebte, war er geistig weit überlegen. Anton Ulrich wurde 1785 zum Mitregenten ernannt und bald hatte er die Zügel der Herrschaft fest in seiner Hand. Anton Ulrich verstand es, seine Pläne und Neigungen gegenüber seinem vorsichtigen und zurückhaltenden Bruder durchzusetzten. Unter den welfischen Herrschern gehört Herzog Anton Ulrich zu den schillernsten Persönlichkeiten. Er vereinigte in sich alle Eigenschaften eines absoluten Herrschers des Barock. Er hatte von seinem Vater den Hang zur gelehrten Forschung und von seiner Mutter die Freude an der Musik und dem Theater geerbt. Herzog Anton Ulrich dichtete unter Anleitung seiner Lehrer geistliche Lieder und verfasste Texte und Opern, die auch bei höfischen Familienfesten aufgeführt wurden. Bereits in den ersten Jahren seiner Mitregentschaft gründete er die Ritterakademie, die zur Ausbildung junger Adelige bestimmt war. Hinter dem Wolfenbütteler Schloss ließ er ein prächtiges Opernhaus errichten. Ab 1688 begann er mit dem Bau des Lustschlosses Salzdahlum nach französischem Vorbild. Der junge Baumeister Herman Korb vollendete die barocke Schlossanlage 1694. Korb schuf sein Meisterstück mit dem Bau der Bibliotheksrotunde auf den Überresten des alten Marstalls in Wolfenbüttel. Mit diesem Bauwerk gründete Herzog Anton Ulrich ab 1712 den ersten selbständigen Bibliotheksbau in Deutschland. Ehrgeiz bestimmte auch sein politisches Handeln. Anton Ulrich konnte es kaum überwinden, daß die welfische Nebenlinie Hannover - Celle ("Neues Haus Lüneburg") 1692 die von ihm beanspruchte neunte Churwürde des Reichs erhielt. Durch die geschickte Heiratspolitik mit seinen Enkeltöchtern versuchte Anton Ulrich sein kleines Fürstentum Braunschweig - Wolfenbüttel in die Machtpolitik des Reiches einzubinden. Aus seiner Ehe mit Elisabeth Juliane von Holstein - Sonderburg folgte ihm sein Sohn August Wilhelm in die Regierung. Er hatte aber nicht das geistige Format seines überaus vielseitig geprägten Vaters Anton Ulrich.

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Lit. vgl.: R. Fürst, W. Kelsch: Wolfenbüttel. Ein Fürstenhaus und seine Residenz, Wolfenbüttel 1990.

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