Kupferstich um 1645, Historisches Museum, Hannover ©
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Dieser
Kupferstich zeigt den jungen Herzog Christian Ludwig auf einem springenden Ross vor
dem Hintergrund der Stadt Hannover. Herzog Christian Ludwig war, als er
die Regierung des Fürstentums Calenberg in Hannover 1641 antreten
musste, nur schlecht ausgebildet. Außerdem war er an der Ausübung seiner
Regierungsgeschäfte anfangs wenig interessiert. Seine Interessen lagen in
der Vergnügungssucht und dem Alkohol. Die Bürger Hannovers fühlten sich
durch das übermütige Auftreten des Herzogs in ihren Rechten beschnitten.
Als im Jahre 1648 sein Onkel Herzog Friedrich (1571-1648) in Celle
verstarb, wechselte Christian Ludwig nach Celle, um dort die Regierung
des begehrten Fürstentum Lüneburg zu übernehmen. In Hannover übernahm noch
im selben Jahr sein jüngerer Bruder Georg Wilhelm (1624-1705) die
Amtsgeschäfte. Wie bereits in Hannover, so entwickelte Christian
Ludwig wenig Ehrgeiz für eine vernünftige Regierungsarbeit. Doch wurde
der Herzog in Celle von seinem Statthalter Schenk von Winterfeld und dem
Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1620-1688) von Brandenburg beraten.
Christian Ludwig begann mit dem Wiederaufbau der Armee des Gesamthauses
Braunschweig-Lüneburg und errichtete Befestigungsanlagen gegen die
Schweden. Seine Ehe mit Dorothea von Holstein-Glücksburg blieb
kinderlos. Somit fiel das Fürstentum Lüneburg nach seinem Tod im Jahre
1665 an seinen jüngeren Bruder Georg Wilhelm, der bereits einige Jahre
zuvor in Hannover das Fürstentum Calenberg regierte. Drei Jahre nach
Christian Ludwigs Tod ehelichte Dorothea 1668 den Großen Kurfürsten Friedrich
Wilhelm von Brandenburg. Seine Frau Luise Henriette von Oranien war
bereits 1667 verstorben. |