Elisabeth Christine (1691-1750) Kaiserin, Herzogin v. Braunschweig-Wolfenbüttel

Ölbild auf Leinwand, C. B. Francke um 1712, H. Hannover ©

Dieses Gemälde zeigt die junge Herzogin Elisabeth Christine als Königin von Spanien um 1712. Herzog Anton Ulrich der Ältere aus Wolfenbüttel knüpfte bereits 1704 Kontakte nach Wien, um die dynastische Verbindung seiner Familie mit den Habsburgern zu festigen. Elisabeth Christine ehelichte nach ihrem spektakulären Übertritt zum katholischen Glauben im Jahre 1708 den Habsburger Erzherzog Karl III. (1685-1740) König von Spanien in Barcelona (hier abgebildet als Büste neben Elisabeth Christine). Die Ehe war glücklich und Karl versuchte seine junge Frau aus der Politik in Spanien herauszuhalten. Doch mit dem kinderlosen Tod seines älteren Bruders, dem röm. dt. Kaiser Josef I. im Jahr 1711, musste Karl nach Wien reisen um die Nachfolge als Kaiser Karl VI. anzutreten. Elisabeth Christine blieb als Symbol des habsburgischen Behauptungswillens in Katalonien und wurde Statthalterin und Generalkapitän. Sie hielt in widriger Situation aus. Aber alle Pläne zugunsten der Katalanen scheiterten und 1713 musste sie Barcelona räumen. Das spanische Königreich fiel an den Enkel König Ludwigs XIV. von Frankreich, Philipp von Anjou, und der Spanische Erbfolgekrieg wurde mit dem lang ersehnten Frieden von Utrecht beendet. Karl war seit 1711 Kaiser Karl VI. und musste auf Spanien endgültig verzichten. Nach langer Kinderlosigkeit gebar Elisabeth Christine als Kaiserin in Wien drei Töchter und einen Sohn. Aber der einzige Sohn Leopold verstarb bald nach seiner Geburt. Zeitlebens stand sie im Hintergrund. Der fehlende Thronerbe machte ihr große Sorgen. Doch sie setzte sich immer wieder erfolgreich für österreichisch-preußische und welfisch-habsburgische Ehe-Allianzen ein. Nach dem Tod Kaiser Karls VI. 1740 trat ihre älteste Tochter Maria Theresia die Herrschaft in Wien an. Die Tochter hielt die Mutter von den Regierungsgeschäften fern, erwies ihr aber alle Ehren und bezog sie stark in die Familie ein. Aus der einstigen schönen Elisabeth Christine war am Ende eine korpulente Frau geworden, die wohl auch an Depressionen litt, welche durch das Ausbleiben eines männlichen Erben gefördert worden waren.

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Lit. vgl.: Die Habsburger - Ein biografisches Lexikon, Wien 1988, Hrsg.: Brigitte Hamann

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