Elisabeth Christine (1715-1797) Königin von Preußen, Herzogin v. Braunschweig

Öl auf Leinwand von Antoine Pesne um 1739, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ©

Dieses Gemälde zeigt die junge Herzogin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern als preußische Kronprinzessin um 1739. Elisabeth Christine wurde auserwählt die engen Beziehungen zu Preußen weiter zu festigen. Politisch und diplomatisch bestimmend war die Doppelhochzeit von 1733, mit der die Dynastie Braunschweig-Bevern sich mit dem preußischen Königshaus gleich doppelt verschwägerte. Österreich - das bereits durch Heirat mit der Braunschweiger Familie verbunden war - wollte das so. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen Wolfenbüttel und Berlin kam es dann am 12.6.1733 im Schloss Salzdahlum (zwischen den Städten Braunschweig und Wolfenbüttel gelegen) zum Ehebund von Elisabeth Christine mit dem preußischen Kronprinz Friedrich (II.) (1712-1786). Knapp einen Monat später, am 2.7.1733, heiratete daraufhin der älteste Bruder von Elisabeth Christine, Karl (1680-1735), die Schwester von Kronprinz Friedrich, Philippine Charlotte (1716-1801) Prinzessin von Preußen. Somit war das Braunschweiger Fürstenhaus in die europäische Politik fest eingebunden. Federführend dabei war aber immer des Erzhaus in Österreich. Man suchte in Wien händeringend nach verlässlichen Partnern, um gegen die Bedrohung des Osmanischen Reichs und Frankreichs bestehen zu können. Der Ehebund zwischen Elisabeth Christine und dem Preußischen Kronprinzen Friedrich (II.) war aus rein dynastischen Erwägungen geschlossen worden. Der Kronprinz fand keine wirkliche Zuneigung zu Elisabeth Christine, obwohl sich beide anfangs noch verliebt zeigten. Die Ehe blieb Zeitlebens kinderlos. Die ersten Ehejahre verbrachte das Paar noch gemeinsam in Schloss Reinsberg. Dabei musste sie ihren ständig verschuldeten Gemahl immer wieder mit Vorschüssen und Darlehen ihres herzoglichen Bruders Karl aushelfen. Friedrich schenkte seiner Frau nach seiner Thronbesteigung im Jahre 1740 Schloss Schönhausen im Norden von Berlin und räumte ihr den höfischen Gepflogenheiten entsprechend einen eigenen Hofstaat ein. Die Trennung blieb gleichwohl unwiderruflich. Beide Ehepartner entfremdeten sich nach 1740 mit der Auflösung der gemeinsamen Hofhaltung in Reinsberg immer mehr. Elisabeth Christine wuchs im Laufe der Zeit immer stärker trotz ihres bescheidnen Budgets in die Rolle einer eigenen Repräsentantin des königlichen Hauses hinein, ohne dabei Einfluss auf die politischen oder personellen Entscheidungen im Lande zu erlangen. Das intellektuelle Niveau ihres Hofes war keineswegs unbedeutend, obwohl Elisabeth Christine der Anziehungskraft, die nach wie vor von dem in Sanssouci und Potsdam residierenden König ausging, wenig entgegenzusetzen hatte. Sie ertrug die Nebenrolle sicherlich mit gekränktem Stolz, aber in loyaler Ergebenheit. 

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Lit.: vgl. Friedrich der Grosse, Biografie von Johannes Kunisch, München 2004

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