Münze mit dem Zar Iwan VI. Antonowitsch, Kaiserreich Russland 1740/41, Inventarnummer 02.091.019, Niedersächsisches Münzkabinett Deutsche Bank, Hannover
© Zar Iwan VI.
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Iwan Antonowitsch (1740-1764) war
das erstgeborene Kind von Anton Ulrich (1714-1776) der Jüngere und seiner Frau Anna Leopoldowna
(1718-1746). Iwan wurde nach der Geburt von seiner Großtante, Kaiserin Anna
Iwanowna (1693-1740), zum russischen Thronfolger ernannt. Die Zarin bestimme
somit ihren Nachfolger selbst. Dieses Recht wurde ihr in dem Testament von
Peter I. (1672-1725) gebilligt. Peter der Große bestimmte kurz vor seinem
Tod, dass der jeweils regierende Zar seine Nachfolger selbst ernennen darf.
Diese neue Thronfolgeregelung durch Peter I. versetzte das Haus Romanow in
große Schwierigkeiten. Zaren wurden seit 1725 ernannt und nicht mehr durch
das Erstgeburtsrecht bestimmt. Diese neue Regelung führte in Russland
zu großen Intrigen am Hofe. Jeder Prinz bzw. Prinzessin war somit ein potentieller
Nachfolger/in und viele Mitglieder des Hauses Romanow machten sich Hoffnung auf
eine Thronbesteigung. Bereits im Jahre 1741 kam es in Russland zum politischen Umsturz. Die Tochter von Zar Peter
I. dem Großen, Elisabeth Petrowna (1709-1761), stürzte im Jahre 1741 den
Säugling, Zar Iwan VI., vom Thron und konnte die Macht für die nächsten 20 Jahre
an sich reißen. Sie vertrat am Hofe in St. Petersburg die politische Opposition.
Ihre Politik lehnte sich Frankreich an, und damit beendete die neue Zarin
zunächst das gute Verhältnis zu Österreich. Der politisch schwache Anton Ulrich und seine Frau, Regentin Anna Leopoldowna, wurden in das Kloster Cholmogory (südwestlich von Archangelsk)
verbannt. Der abgesetzte Zar, Iwan VI., wurde von seinen Eltern
getrennt gefangen gehalten. Anton Ulrich und seine Frau sahen ihren ältesten
Sohn Iwan VI. nie wieder. Nach dem Regierungsantritt von Zarin Katharina II.
der Großen (1729-1796) wurde Iwan VI. im Jahre 1764 in seiner Haft in
Schlüsselburg bei St. Petersburg ermordet. |