Ludwig Ernst (1718-1788) Herzog zu Braunschweig - Wolfenbüttel - Bevern

Herzog Ludwig Ernst

Ölgemälde um 1740. Braunschweigisches Landesmuseum ©

 

 

Ludwig Ernst (1718-1788) gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten des Hauses Braunschweig - Wolfenbüttel - Bevern. Als jüngerer Bruder des regierenden Herzogs Karl I. (1713-1780) absolvierte er eine militärische Ausbildung. Bereits mit 19 Jahren trat er als junger Offizier in Österreich in kaiserliche Dienste ein. Der geistig sehr begabte Ludwig Ernst beobachtete mit großer Skepsis die ehrgeizigen Pläne seines älteren Bruders, Anton Ulrich (1714-1776) der Jüngere, in Russland. Anton Ulrich ehelichte 1739 die russische Regentin Anna Leopoldovna. Der gemeinsame Sohn wurde bereits als Säugling im Jahre 1740 Zar Ivan VI. von Russland. Ludwig Ernst erkannte bereits frühzeitig, dass sein Bruder Anton Ulrich in Russland politisch schwach agierte. Ludwig Ernst wurde somit zum potentiellen Ehekandidaten von Elisabeth Petrovna, der Tochter Zar Peters I. (der Große). Sie organisierte nämlich die politische Opposition in Petersburg. Dieser Ehegedanke sollte die Stellung des Bruders, Anton Ulrich und die seines Sohnes, Kinder-Zar Ivan VI., in Russland festigen. Dafür wurde Ludwig Ernst im Jahre 1741 zum Herzog von Kurland ernannt. Doch im selben Jahr kam es bereits zum erwarteten Umsturz in Russland, und Elisabeth Petrovna konnte für die nächsten 20 Jahre die politische Macht an sich reißen. Ludwig Ernst musste das  Herzogtum Kurland wieder aufgeben und konnte ganz im Gegensatz zu seinem Bruder Anton Ulrich in die Heimat nach Braunschweig zurückkehren. Er trat wieder in österreichische Dienste ein und kämpfte als Feldmarschall im Zweiten Schlesien Krieg gegen Preußen. Im Jahre 1751 erreichte Ludwig Ernst den Gipfel seiner militärisch- politischen Karriere. Als Generalkapitän der Niederlande wurde er für einige Jahre zum Vormund von Wilhelm V. und somit zum Regenten und Statthalter der Niederlande ernannt.

Peter I. der GroßeWelfen und Amazon empfehlen !

Lit. vgl.: Braunschweig - Bevern. Ein Fürstenhaus als europäische Dynastie. Christof Römer, Braunschweig 1997