Ferdinand Albrecht I. (1636-1687) Herzog zu Braunschweig - Wolfenbüttel - Bevern

Herzog Ferdinand Albrecht I.

Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert. Braunschweigisches Landesmuseum ©

Ferdinand Albrecht war der dritte Sohn von Herzog August der Jüngere (1579-1666) und stammte aus der dritten Ehe. Somit war Ferdinand Albrecht ein Halbbruder von Herzog Rudolph August (1627-1704) und Herzog Anton Ulrich (1633-1714). Die beiden älteren Brüder von Ferdinand Albrecht stammten aus der zweiten Ehe des Vaters und regierten gemeinsam im Fürstentum Braunschweig - Wolfenbüttel. So kam es, dass er sich aufgrund dieser Position innerhalb der Familie zurückgesetzt fühlte. Das Leben des Herzogs Ferdinand Albrecht war geprägt von Familienstreitigkeiten und Intrigen. Nach heftigen Erbauseinandersetzungen erhielt er 1667 das Renaissanceschloss Bevern bei Holzminden mit einer jährlichen Apanage und Grundrechten als Residenz, wofür er auf alle Ansprüche an der Regierung in Wolfenbüttel verzichtete. Er zog sich immer mehr aus der Realität zurück und wurde zur allgemeinen Spottfigur. In Schloss Bevern widmete sich der zurückgezogene Herzog ganz seiner Kunstkammer, die - im Stil der barocken Zeit - Raritäten aller Art beinhaltete und neben wertlosen exotischen Exponaten auch wertvolle Möbel und seltene Bücher und Grafiken enthielt. Immer wieder kam es zu Reibereien mit seinen Brüdern in Wolfenbüttel. Zuletzt entsandten diese Militäreinheiten nach Bevern, um im Schloss die Ordnung wiederherzustellen. Herzog Ferdinand Albrecht I. starb an den Folgen zunehmender geistiger Verwirrung im Alter von 51 Jahren. Aus seiner unglücklichen Ehe mit Christine Prinzessin von Hessen gingen vier Söhne hervor. Der zweite Sohn, Ferdinand Albrecht II., führte im Jahre 1735 aus der Linie Bevern das "Neue Haus Braunschweig" fort.
Lit. vgl.: R. Fürst, W. Kelsch. Ein Fürstentum und seine Residenz, Wolfenbüttel 1990