Georg (1582-1641) Herzog zu Braunschweig - Lüneburg - Calenberg

Ölgemälde von Georg Friedrich Reichmann um 1835, ehemals Schloss Marienburg ©, bzw. Leineschloss Hannover, seit 2005 Schloss Herzberg ©

Video: Schloss Herzberg am Harz.

   
     
     
Georg (1582-1641) Herzog von Calenberg ist auf diesem Bild mit Feldherrnbinde und Feldherrnstab dargestellt. Er war der sechste von sieben Söhnen des 1592 verstorbenen Herzogs Wilhelm des Jüngeren. Um eine weitere Erbteilung im "Neuen Haus Lüneburg" zu verhindern, einigten sich 1611 die Brüder, das Fürstentum von Celle aus ungeteilt nacheinander zu regieren. Gleichzeitig sollte das Los entscheiden, wer von ihnen eine standesgemäße Ehe eingehen dürfe. Georg, der sechste Sohn gewann, nur seine Söhne sollten also einmal die Linie des "Neuen Hauses Lüneburg" weiter führen. Im Schloss Herzberg am Harz wurden ihm seine vier erbberechtigten Söhne geboren. Doch zuvor regierten alle Brüder von Georg nacheinander in Celle. Georg studierte in Jena und ließ sich dort erfolgreich zum Offizier ausbilden. Im 30jährigen Krieg kommandierte Georg, mehrfach die Seite wechselnd, dänische, kaiserliche und ab 1631 schwedische Truppen. 1633 befreite er durch einen Sieg bei Hessisch - Oldendorf Niedersachsen von den Habsburgern (kaiserlich - katholische Besatzung). Kurz darauf übernahm er den Oberbefehl im niedersächsischen Reichskreis und kommandierte alle welfischen Truppen, dabei eroberte er die Stifte Hildesheim und Minden. 1634 starb Herzog Friedrich Ulrich (1598-1659) von Braunschweig - Wolfenbüttel, der letzte Welfenfürst aus dem "Mittleren Haus Braunschweig", ohne Erben. Innerhalb der Lüneburger Dynastie entbrannte ein Erbstreit. Erst unter dem Druck des Kaisers einigten sich die welfischen Nachkommen aus der Lüneburger Linie. Daraufhin erbte Georg 1635 das Fürstentum Calenberg - Göttingen, das vom Fürstentum Braunschweig - Wolfenbüttel abgetrennt wurde und zu Lüneburg fiel. Im selben Jahr trat in Wolfenbüttel Georgs Vetter, August (1579-1666), die Regierung an. 1636 wählte Georg Hannover als Residenzstadt. Mit dem von ihm begonnen Ausbau einer Zentralverwaltung und einem stehenden Heer, schaffte er Voraussetzungen für eine Aufwärtsentwicklung seines kleinen Fürstentums. Herzog Georg verstarb 1641 nach einem Bankett in Hildesheim, wahrscheinlich vergiftet. Er hinterließ vier erbberechtigte Söhne.
 
Lit. vgl.: Friedrich von der Decken; Georg Herzog zu Braunschweig - Lüneburg, 4 Bde, Hannover 1833

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